Die vier Erntephasen im Kaffeeanbau

Vom Baum zur Bohne: Was wächst wann und wie lange dauert der Anbau?

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Wusstet ihr, dass Kaffeepflanzen eigentlich Bäume sind, die in der freien Natur eine stolze Höhe von zehn Metern erreichen können? Oder dass etwa zwei Jahre vergehen, bis eine Kaffeepflanze zum ersten Mal blüht? Und dass an einem einzigen Baum dann Tausende von Blüten sitzen?

Als große Genussliebhaber können wir uns bei Dallmayr für Kaffee nicht nur als eines der beliebtesten Getränke weltweit begeistern. Die Kaffeebohne ist auch ein faszinierendes landwirtschaftliches Produkt, dessen Anbau eine wahre Kunst ist. Der komplexe Zyklus erstreckt sich über das gesamte Jahr und variiert je nach geografischer Lage. Hier werfen wir mal einen Blick auf die vier Erntephasen im Kaffeeanbau.

Phase 1: Die Blütezeit

Die Blütezeit, die in vielen Kaffeeanbauregionen von März bis Mai dauert, ist eine der wichtigsten Phasen im Kaffeeanbau. Nachdem die Regenzeit eingesetzt hat, entwickeln die Kaffeepflanzen Blüten, die sich auf den Plantagen als prächtiges weißes Blütenmeer zeigen. Diese Blüten – die vom Aussehen und Duft übrigens an Jasmin erinnern – sind kurzlebig und bleiben nur wenige Tage bestehen. Die Bestäubung erfolgt meist durch den Wind oder Insekten und ist entscheidend für die spätere Fruchtbildung.

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Schon gewusst?

Die Blütephase dauert in der Regel einige Wochen, ist aber stark abhängig von der spezifischen Klimazone und den lokalen Wetterbedingungen.

Phase 2: Die Fruchtentwicklung

Die sogenannte Fruchtentwicklung beginnt nach der Blüte, die sich von Juni bis August erstreckt. Nach der Blüte bilden sich kirschähnliche Früchte, die tatsächlich auch »Kaffeekirschen« genannt werden. Die Besonderheit: Die Früchte reifen nicht gleichzeitig, sondern nach und nach. Das ist auch ziemlich wichtig, denn in der Reifezeit lagern die Kirschen viele Stoffe ein, die für das komplexe Aromenbild des Kaffees verantwortlich sind. Und die Samen dieser kirschähnlichen Früchte am Kaffeestrauch kennt ihr dann wieder – das sind die Kaffeebohnen.

Diese Phase ist außerdem entscheidend, da die Früchte ausreichend Nährstoffe und Wasser benötigen, um optimal zu wachsen. Das bedeutet für unsere Kaffeebauern viel Arbeit: Die Pflanzen müssen intensiv gepflegt werden, um Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden, die die Ernte beeinträchtigen könnten.

Good to know: Die Fruchtentwicklung hat je nach Standort eine unterschiedliche Dauer. Kaffee wird übrigens in etwa 80 Ländern rund um den Äquator angebaut, hauptsächlich in Brasilien und Vietnam.

Phase 3: Die Reifung

Der Reifung ist die vielleicht wichtigste Phase für das finale Geschmacksprofil, denn um den optimalen Geschmack zu erhalten, kommt es beim Kaffee nicht primär – wie manchmal fälschlicherweise angenommen – auf die Frische, sondern die Reife der Bohnen an. Die Kaffeekirschen beginnen in diesem Prozess, ihre Farbe von grün zu einem leuchtenden Rot, Gelb oder Orange zu verändern, je nach Kaffeesorte.

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Warum ist dieser Zeitraum besonders kritisch? Die Qualität der Bohnen hängt stark vom richtigen Moment der Ernte ab. Und da sich unterschiedlich weit gereifte Blüten und grüne, gelbliche und vollreife rote Kirschen zur selben Zeit am selben Ast befinden, ist die Ernte ein Fall für geübte Augen.

Schon gewusst?

Die Kaffeekirsche ist sehr zuckerhaltig und hat einen Wasseranteil von etwa 60 Prozent, darum verderben überreife Früchte schnell.

Phase 4: Die Ernte

Die Ernte kann man als den Höhepunkt des Kaffeeanbaus bezeichnen und ihr genauer Zeitpunkt hängt von der Lage des Anbaugebietes im sogenannten »Kaffeegürtel« – also der Zone nördlich und südlich des Äquators – ab. Nördlich des Äquators dauert die Erntezeit meist von September bis Dezember, südlich davon kann sie sich von April oder Mai bis in den August ziehen.

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In unseren Anbauregionen werden die reifen Kaffeekirschen oft mühevoll von Hand gepflückt, um sicherzustellen, dass nur die besten und reifsten Früchte gesammelt werden. Hochwertige Arabica-Kaffees, zum Beispiel unser nachhaltiger Ursprungskaffee Ethiopia oder der Colombia Pink Bourbon aus unserer Röstkunst-Serie können auch aufgrund ihrer Höhenlage nur händisch gepflückt werden, während bei robusteren Qualitäten ausgeklügelte Erntemaschinen zum Einsatz kommen. Nach der Ernte beginnt schließlich der Aufbereitungsprozess, bei dem die Bohnen aus den Kirschen extrahiert, fermentiert, gewaschen und getrocknet werden.

Good to know: Die Dauer der Erntezeit variiert je nach Region. Überall gleich ist jedoch, dass Behutsamkeit und Fachwissen die Grundqualität der Ernte sichert und damit eine wichtige Voraussetzung für die optimale Röstung der Kaffeebohnen ist.

Der Kaffeeanbau ist ein komplexer und saisonal abhängiger Prozess, der das gesamte Jahr über Sorgfalt und Aufmerksamkeit erfordert. Jede Erntephase bringt ihre eigenen Herausforderungen und Aufgaben mit sich, von der Blüte über die Fruchtentwicklung und die Reifung bis hin zur Ernte und Aufbereitung. Dallmayr arbeitet mit jahrelang erfahrenen Kaffeebauern zusammen, die diese Zyklen perfekt verstehen und deren Expertise entscheidend für die Produktion unserer hochwertigem Kaffeesorten ist.

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